26. Sep

EcoActionS eSG - Die neue Schülergenossenschaft

Das Chemnitzer Dr.- Wilhelm-André-Gymnasium hat jetzt eine eigene Schülergenossenschaft – gegründet von Schülerinnen und Schülern und maßgeblich unterstützt von der Volksbank Chemnitz, der potential.akademie und der Industrie- und Handelskammer Chemnitz. Die EcoActionS eSG – das eSG steht für eingetragene Schülergenossenschaft – will vor allem im Eventmanagement aktiv werden und dabei die Grundsätze der Nachhaltigkeit beachten.

Wir haben Lennart Hartmann, Schüler der Klasse 12, zur neuen Schülergenossenschaft befragt, um seine Einschätzung zur Gründung und den angehenden Vorhaben zu efahren.

Für was steht EcoactionS und welchen Zweck verfolgt ihr?
Allgemein verfolgen (Schüler-)Genossenschaften den Zweck zur Förderung der sozialen, ökonomischen und kulturellen Belange der Mitglieder durch einen gemeinschaftlichen Geschäftsbetrieb.Dabei liegt der Haupttätigkeitsbereich von EcoActionS eSG im Eventmanagement. Wir haben es uns als Aufgabe gesetzt, für die Schülerinnen und Schüler des Dr.-Wilhelm-André-Gymnasiums individuell auf das Alter angepasste Events zu organisieren und durchzuführen. Dabei stehen zwei Hauptaspekte im Mittelpunkt: Spaß und Nachhaltigkeit. Im Rahmen eines sich ändernden ökologischen Bewusstseins, einer Zukunftsorientierung und der Teilnahme an einem staatlichen Förderprogramm strebt die Schule den Titel der „Klimaschule“ an. An oberster Stelle steht hier der Begriff der Nachhaltigkeit. Diesem Anspruch unterliegt auch unsere Schülergenossenschaft und ihre perspektivische Erweiterung. Diese umfasst das Führen eines Öko-Marktes, also der Produktion sowie dem Erwerb und Vertrieb von umweltfreundlichen Gütern. Zusätzlich streben wir an, durch umfangreiche, spezifische und auf das individuelle Alter angepasste Events, das Andrégymnasium in der Rolle als kultureller und sozialer Treffpunkt von Chemnitz zu unterstützen.


Warum habt ihr euch für eine Schülergenossenschaft entschieden?
Unsere Lehrerin sprach uns auf die Idee zu einer Schülerfirma an. Interessiert an dem Konzept und den damit verbundenen Erfahrungen und erwerbbaren Kompetenzen, sagten wir zu. Schnell stand die Frage nach der Rechtsform im Raum. Schon nach kurzer Zeit entschieden wir uns für eine Genossenschaft, da uns der demokratische Charakter und die genossenschaftliche Idee: "Was einer alleine nicht schafft, das schaffen viele" überzeugte. Diese Gemeinschaftlichkeit ist es, was eine Genossenschaft besonders auszeichnet.


Welche Kompetenzen habt ihr euch im Gründungsprozess bereits angeeignet?
Der Gründungsprozess erlaubte es uns, wichtige Erfahrungen zu machen und für unser späteres Arbeitsleben wertvolle Kompetenzen zu erlernen. Im Vordergrund stehen hierbei die Fähigkeit des freien Artikulierens vor Publikum sowie das Talent seine Ideen gezielt zu präsentieren und die eigenen Stärken zu erkennen und einzubringen. Hinzu kommen der Erwerb von Kenntnissen über Prozesse in der Buchhaltung, als auch über die Strukturen einer Genossenschaft. In Zukunft werden wir Qualifikationen im Bereich des Eventmanagements und der Personalverwaltung erwerben. Durch das Agieren in der Schülergenossenschaft lernen wir autonomes Handeln in praxisorientierter Umgebung sowie das Treffen wichtiger Entscheidungen im Sinne einer Arbeitsgruppe bzw. eines Unternehmens. Des Weiteren durften wir viele engagierte und sympathische Personen der potential.akademie, der Volksbank Chemnitz eG sowie des Genossenschaftsverbands und der IHK kennenlernen, die uns mit ihrem Know-How aus der Praxis tatkräftig unterstützen.


Wie habt ihr die verschiedenen Rollen in der Genossenschaft verteilt, wie bringt ihr eure Talente ein?
Zunächst haben wir uns Gedanken über unsere Unternehmensstruktur gemacht und einzelne Abteilungen herausgearbeitet. Aufgrund der unterschiedlichen Talente und Interessen kristallisierten sich schnell die einzelnen Rollen heraus. Indem jedes Mitglied seine Stärken einbrachte und wir die Aufgaben unter Berücksichtigung dieser verteilten, gelang es uns, die Rollen bezüglich der Talente und Interessen zu verteilen und damit auch den Spaßfaktor zu gewährleisten. Besonders bei uns Zwölfern entsprechen die Aufgaben auch den Anforderungen der jeweiligen angestrebten Studien- bzw. Arbeitsbereiche.

Wer darf Mitglied werden?
Mitglieder dürfen Schülerinnen und Schüler des Dr.-Wilhelm-André-Gymnasiums sowie mit der Genossenschaft bzw. der Schule in Verbindung stehende Personen werden. Darunter fallen Lehrkräfte, die Schulleitung, ehemalige Schülerinnen oder Schüler, Eltern, Mitglieder des Fördervereins sowie Mitglieder der Partnergenossenschaft Volksbank Chemnitz eG.


Wie kann man eure Leistungen in Anspruch nehmen?
Unsere Leistungen im Bereich des Eventmanagements beziehen sich zunächst ausschließlich auf das Dr.-WilhelmAndré-Gymnasium. Dies betrifft die Schülerinnen und Schüler, die Eltern sowie die Lehrkräfte. Mit mehr Erfahrung schließen wir es nicht aus, auch außerschulische Anfragen umzusetzen. Dies gilt momentan auch analog für den Öko-Markt. Durch unsere hohe Flexibilität in den
Leistungen sind wir offen für Anfragen. Eine Realisierbarkeit werden wir immer anfragenindividuell prüfen.


Wie wollt ihr in Zukunft auf euch aufmerksam machen?
Zunächst ist es unser Ziel einen hohen Bekanntheitsgrad in unserer Schule zu erreichen und vielleicht sogar das Dr.-Wilhelm-André-Gymnasium als eine außergewöhnliche Schule in Chemnitz zu fördern. Hierbei geht es uns weniger um das Reden, sondern mehr um das Machen. Diese Präsenz wollen wir mittels regelmäßiger, altersspezifischer Events und Themen-/Kulturabenden erreichen. Des Weiteren setzten wir auf eine enge Zusammenarbeit mit der Volksbank Chemnitz eG und ihrer Tochter der potential.akademie. Zukünftig werden wir uns auch nach möglichen Kooperationspartnern umschauen.


Lennart Hartmann, Vorstandsvorsitzender von EcoActionS

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